Aktualisiert am 21.05.2023
Nachdem wir uns neulich mit Stock-Grafiken beschäftigt haben, sind heute die Fonts oder Schriftarten an der Reihe. Die Auswahl an verschiedenen Schriftarten ist schier grenzenlos und können vor allem Neulinge im Shirt-Business schnell überfordern. Durch die Fülle an Möglichkeiten ist es oft schwer die richtige Schriftart für das jeweilige Thema zu finden. Wo du geeignete Schriftarten findest und was du beim Lizenzerwerb unbedingt beachten solltest, erklären wir dir hier.
Neben Grafiken sind auch Spruch-Shirts sehr beliebt
Ein großer Teil der Shirts bei MBA setzt Schrift ein, meistens in Form eines Spruchs. Lediglich bei etwa 35 % aller MBA-Shirts ist nur ein Bild ohne dazugehörigen Spruch zu finden. Eine Analyse der Top 100 Bestseller zeigt folgendes Bild:
- Nur Spruch: 14 Shirts
- Spruch / Bild: 51 Shirts
- Nur Bild: 35 Shirts
Vor allem lustige Sprüche mit ironischen und sarkastischen Aussagen, aber auch Wortspiele sind häufig zu finden. Doch auch wenn ein Bild im Mittelpunkt des Shirts steht, wird dieses oft mit einem passenden Spruch untermalt.
Dürfen Systemschriften für MBA eingesetzt werden?
Jedes Betriebssystem hat von vornherein bereits seine eigenen Systemschriften installiert. Bei Windows kennt man vor allem Arial, Times New Roman und Verdana. Diese allseits bekannten Schriften werden auch als „websicher“ bezeichnet. Das bedeutet, dass diese Fonts in fast jedem System erkannt und auch richtig dargestellt werden.
Mit anderer Software erhält man zum Teil weitere Schriften. So liefert etwa Adobe andere vorinstallierte Fonts mit als Microsoft Office. Der legale Erwerb eines Betriebssystems oder einer Software schließt auch das Nutzungsrecht, also die Lizenz zur Nutzung der mitgelieferten Schriftarten, mit ein. Somit dürfen diese Fonts auch kommerziell eingesetzt und im MBA-Business verwendet werden.
Allerdings sind diese klassischen Schriftarten oft nicht sonderlich ansprechend und daher nur bedingt für T-Shirt Designs geeignet. Es lohnt sich also sich nach Alternativen umzusehen und eventuell Free Fonts zu nutzen oder weitere Schriftarten zu kaufen.
Die richtige Lizenz für die Nutzung ist entscheidend
Entgegen der allgemeinen Annahme, dass man eine Schriftart käuflich erwerben kann, ist es lediglich möglich, das Recht zur Nutzung, also die Lizenz zu erwerben. Doch auch hier gibt es gravierende Unterschiede, wie, wo und zu welchem Zweck die jeweiligen Fonts eingesetzt werden dürfen. Grundsätzlich wird zwischen zwei Hauptnutzungsbereichen unterschieden:
- Private Nutzung
- Kommerzielle Nutzung
Daneben gibt es verschiedene Lizenztypen, welche unterschiedliche Nutzungsformen erlauben:
Die am häufigsten genutzte Lizenzform sowohl im privaten als auch im kommerziellen Bereich ist die Desktop-Lizenz. Diese erlaubt es dem Nutzer die jeweilige Schriftart auf seinem Computer zu installieren und vielfältig zu nutzen. So können die Fonts in verschiedenen Softwareprogrammen verwendet werden. Viele MBA-Verkäufer gestalten mit Desktop-Fonts die Entwürfe ihrer Produkte. In der Regel ist diese Lizenzart jedoch auf ein Gerät beschränkt. Sofern in der Lizenzvereinbarung nicht anders angeführt, sind für die Nutzung auf mehreren Geräten separate Lizenzen zu erwerben.
Für die mobile bzw. online Nutzung ist eine Webfonts-Lizenz notwendig. Mit dieser kannst du die gewählten Schriftarten mittels einer dir zur Verfügung gestellten Font-Datei in deine Webseite einbetten. Die Nutzung ist oft an ein von dir gewähltes monatliches Kontingent an Seitenaufrufen geknüpft. Übersteigen die monatlichen Pageviews das Limit, kannst du dieses jederzeit durch eine Lizenzerweiterung erhöhen. Während die Desktop-Lizenz die Installierung auf dem jeweiligen Computer erlaubt und die Webfont-Lizenz, die Einbettung auf der Webseite können mit der Mobile-App-Lizenz Schriftarten in mobile Apps eingebaut werden.
Bei der Verwendung für kommerzielle Printsachen sollte die Lizenzvereinbarung allerdings ganz genau betrachtet werden, denn Desktop-Lizenzen verbieten oft die Verwendung in dieser Hinsicht. Wer für seine MBA-Motive Designer beauftragt, sollte darauf achten, ob in der EULA (End User License Agreement) auch der Einsatz von Dritten, also externen Personen und Agenturen erlaubt ist.
Wichtig: Vor der Verwendung der Fonts solltest du unbedingt abklären ob die geplanten Nutzungen in den Lizenzbedingungen enthalten sind! Eine Abmahnung für die Verwendung nicht lizenzierter Fonts kann teuer werden. Zum Schutz vor eventuellen Schadenersatzansprüchen bietet sich der Abschluss einer Media-Haftpflichtversicherung an.
Tipp: Creative Fabrica bietet zahlreiche Schriften, die eine Lizenz für Print-on-Demand beinhalten. Im Gegensatz zu anderen Anbietern musst du hier nicht einzelne Schriftlizenzen kaufen, sondern bekommst mit einem Abo für 9 USD im Monat Zugriff auf über 100.000 Fonts.
Free Fonts als Alternative zum Lizenzerwerb
Alternativ zum Erwerb von Lizenzen setzen viele Designer Free-Fonts ein. Die kostenlosen Schriftarten bieten eine gute Möglichkeit ohne weitere Kosten die Auswahl an Schriften zu erweitern. Denn mittlerweile gibt es bereits ein breites Sortiment an Free-Fonts, welche rasch und unkompliziert per Download erhältlich sind.
Hier solltest du jedoch immer genau prüfen, ob diese auch für kommerzielle Zwecke verwendet werden dürfen. Für gewöhnlich sind die jeweiligen Nutzungsbedingungen bei jedem Font hinterlegt bzw. können beim Designer oder auf der Seite des Anbieters nachgefragt werden.
Behalte stets den Überblick
Wer bereits viele verschiedene Schriftarten verwendet, hat oft Schwierigkeiten den Überblick über kostenlose und gekaufte Fonts zu behalten. Hier empfiehlt es sich verschiedene Ordner für die einzelnen Bereiche anzulegen. Eine Unterteilung in folgende Bereiche kann hilfreich sein:
- Free-Fonts
- Gekaufte Fonts
- Kommerzielle Nutzung erlaubt
Bei zugekauften Font-Lizenzen solltest du unbedingt auch den Nachweis über den Erwerb abspeichern, in der Regel ist das die Rechnung. In manchen Fällen gibt es jedoch auch eine extra Lizenzvereinbarung, die als Nachweis gilt.
Zusätzlich kann zur Schriftverwaltung auch ein Font-Manager eingesetzt werden. Bei Mac ist dieser bereits vorinstalliert. User anderer Betriebssysteme können kostenlose Font-Manager, wie z.B. FontBase nutzen. Neben einer großen Fonts-Bibliothek bieten diese Programme oft auch Open-Type-Funktionen, diverse Anpassungsmöglichkeiten und eine Vorschau der gewählten Schriftarten an.
Wo findest du geeignete Schriftarten für MBA?
Es gibt eine Reihe von Anbietern für Fonts zum kommerziellen Gebrauch. Nachfolgend möchten wir dir die aus unserer Sicht empfehlenswertesten Seiten für kostenlose und kostenpflichtige Fonts vorstellen.
Kostenlose Fonts:
- Google Fonts – Bietet eine sehr große Auswahl an lizenzfreien Schriftarten mit einer übersichtlichen Vorschau.
- fontsquirrel.com – Wirbt mit 100% Free for commercial Use
- DaFont.com – Nicht alle Schriftarten sind kommerziell nutzbar. Schriftarten, die für T-Shirt-Designs verwendbar sind, können über den Suchfilter mit “100% Kostenlos” ausgewählt werden.
Kostenpflichtige Fonts:
- creativefabrica.com – Zahlreiche Schriften mit Lizenzen speziell für Print-on-Demand
- fontshop.com – Lockt mit Sonderangeboten und hat für jedes Budget das passende Package.
- myfonts.com – Bei mehr als 130.000 Fonts wird jeder fündig.
Alternative: Eigene Fonts erstellen oder Handschrift verwenden
Für den persönlichen Touch können eigene Fonts entworfen werden. Allerdings ist es recht aufwendig Fonts zu erstellen, die sich tatsächlich als richtige Schriftarten verwenden lassen. Aber wie wäre es mit der eigenen Handschrift? Fonts im Handschrift-Style sind beliebt und seit einiger Zeit im Trend. Je nach Kontext passen sie eventuell auch sehr gut zum geplanten Design.
Handschrift-Fonts muss man nicht unbedingt als klassische Font abspeichern, sondern schreibt sie einfach für jeden Spruch neu. Mit ein bisschen Übung und einem guten Grafiktablett oder dem Apple Pencil auf dem iPad kann man so sehr schöne Schriften anfertigen. Die eigene Handschrift zeichnet sich durch ihre Individualität und Persönlichkeit aus. Bei fertigen Handlettering-Fonts sieht jeder Buchstabe gleich aus, dadurch wirken diese oft technisch und monoton.
Fazit
Wie du siehst, gibt es eine große Auswahl an Möglichkeiten die perfekte Schriftart für dein Design zu finden. Der Aufwand der Recherche nach guten Fonts lohnt sich in jedem Fall, denn gerade wenn du die Schrift in den Mittelpunkt deines Shirts stellst, macht sie den bedeutenden Teil vom Design aus. Und ein gutes Design bedeutet auch mehr Verkäufe!
Hinweis: Wir haben für diesen Blogbeitrag gründlich recherchiert, dennoch können wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben keine Haftung übernehmen. Wir erheben keinen Anspruch auf vollständige Rechtssicherheit.